Friedhofsblumen machen Freude
Dieses Jahr mussten sich die Gärtner lange gedulden, bevor sie im Freien auspflanzen konnten. Der späte Frost hat sie kräftig ausgebremst. Doch mit den steigenden Temperaturen im März hat die Saison für Stiefmütterchen, Bellis und Co. begonnen.
„Für uns ist das die schönste Jahreszeit“, sagt Gärtnermeister Roland Kuhrt. Er und seine Mitarbeiter haben viel Freude an der farbenfrohen Gestaltung von Gräbern, zum Beispiel auf dem Bergfriedhof.
Das Allerschönste aber sei, was man mit Blumen bewirken kann, sagt Kuhrt: Bei vielen Menschen, denen noch der Winter im Nacken sitzt, erhelle sich plötzlich das Gesicht, wenn sie die Frühlingsblumen sehen. „Das ist etwas Tolles, was man sogar am Friedhof beobachten kann“, sagt Kuhrt. „Wir setzen Glückshormone frei.“
Blickfang in der aktuellen Jahreszeit sind selbstverständlich Osterglocken und Tulpen. Die Friedhofsgärtnerei Kuhrt hat jeweils rund 15erlei Varianten davon, worauf der Chef schon ein bisschen stolz ist: „Das ist eine Besonderheit.“ Sie alle werden im Gewächshaus „vorgelegt“, sodass sie austreiben, und dann im knospenden Zustand nach draußen verpflanzt. Dann dauert es nicht mehr lange, bis die Blüten aufbrechen und der Friedhof zum Blütenmeer wird.
„Unterpflanzt“ werden Narzissen und Tulpen mit kleineren Frühlingsblumen wie den Klassikern Stiefmütterchen, Hornveilchen, Bellis, Scilla oder Bauernbüble. Auch nördlicher Mannsschild, Schleifenblume oder Goldlack sind hübsche Ergänzungen, und Vergissmeinnicht bekommen auf einem Grab eine ganz besondere Bedeutung.
Die Kombiniationsmöglichkeiten sind vielfältig, mal schlicht und pur mit verschiedenen weißen Blumen, mal harmonierendes Bunt oder eine Pflanzung ganz in Orange-Rot. Wenn gleich im zeitigen Frühjahr gepflanzt wird, sind meist die Wasserleitungen auf den Friedhöfen noch gar nicht geöffnet. Die Gärtner haben deshalb auch immer das Wetter im Blick. Ganz wichtig sei: „Es darf keine Pflanze trocken die Gärtnerei verlassen“, sagt Kuhrt. aia