Mehr Plätze für Kinder
Die evangelische Kirche will die Kinderbetreuung im Stuttgarter Osten ausbauen. Derzeit stellt sie 900 Plätze in 18 Einrichtungen, insgesamt sollen 140 bis 150 Plätze dazu kommen, berichtete Hermann Beck im Bezirksbeirat. Der Kirchenpfleger der evangelischen Gesamtkirchengemeinde stellte zusammen mit Pfarrer Christoph Dinkel von der Christuskirchengemeinde vor, welche Projekte für den Zeitraum des nächsten Doppelhaushaltes der Stadt, also in den Jahren 2014/15, geplant sind.
Voraussetzung ist immer, dass die Stadt sich nach dem in Stuttgart üblichen Schlüssel an den Kosten beteiligt: Demnach übernimmt sie bei Investitionen für die Kinderbetreuung 75 Prozent der Kosten, der jeweilige Träger den Rest.
Bei der Christuskirche/Gänsheide
Eine viergruppige Kita ist im geplanten Neubau des Gemeindehauses vorgesehen. Bislang sind im evangelischen Kindergarten Gänsheide zwei Gruppen mit 44 Kindern untergebracht. Die Warteliste sei lang, mehr Kinder könne man aber aus Platzmangel nicht aufnehmen, sagte Pfarrer Christoph Dinkel, der aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig es ist, einen Kita-Platz auf der Gänsheide zu finden.
Der Kindergarten befindet sich aktuell im Untergeschoss des Gemeindehauses (Hackländerstraße 40), das mit der Kirche, dem Pfarrhaus und dem Garten ein Ensemble bildet. Eigentlich hätte es renoviert werden sollen, „dann kam heraus, das kostet über zwei Millionen“, berichtete Dinkel. Ein Neubau als Alternative sei sinnvoller, weil man hier auch Räume für neue Angebote schaffen könne – schließlich sei das Gemeindehaus „auch ein kulturelles Zentrum auf der Gänsheide“. Die Kirche möchte das Gebäude im Pfarrgarten errichten, der auch früher schon bebaut war: Hier stand ab 1912 ein Betsaal, der im zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff zerstört wurde. Danach hat die SS hier Verwaltungsbaracken erstellt.
Im bestehenden Kindergarten könnte der Betrieb in der Bauphase weiterlaufen, danach würde er abgerissen. Im neuen Kindergarten hätten vier statt zwei Gruppen Platz, auch an Kleinkindplätze und an Ganztagesbetrieb ist gedacht. Die Details seien noch mit der Stadt zu klären, der das Projekt für den nächsten Doppelhaushalt vorgeschlagen wird, sagte Hermann Beck. Seine Gesamtkosten liegen bei rund 3,9 Millionen Euro.
Hornbergstraße/Pistoriuspflege
Hier sollen circa 60 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Der Pistoriuskindergarten in der Hornbergstraße 101 bleibt bestehen, die benachbarten Gebäude 97 und 99 werden dagegen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In diesem solle eine zusätzliche Hortgruppe für Schulkinder und zwei zusätzliche Ganztagesgruppen unterkommen.
Gablenberger Hauptstraße
Die 50 bestehenden Kindergartenplätze werden erhalten, wenn das Gelände neu überbaut wird. Die Anwohner und Geschäftsleute der Gablenberger Hauptstraße warten schon lange, dass sich hier etwas tut. „Wir gehen davon aus, dass wir bis März/April die Baugenehmigung bekommen“, sagt Beck – dann werde man starten. Bauherrin ist nicht die Kirche selbst, sondern das Siedlungswerk.
Die ursprünglichen Pläne wurden nach Kritik aus dem Bezirksbeirat nachgebessert, jetzt werde weniger dicht und mit größerem Außenbereich bebaut.
Klingenbach-Kindergarten
Die Plätze sollen auf insgesamt 60 verdoppelt werden, allerdings erst etwas später: Der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen. aia