Neues Mitglied im HGV Stuttgart-Ost
Kleines Geschäft, großes Angebot: Wer mit einem kleinen Supermarkt überleben will, muss flexibel sein und genau das im Regal stehen haben, was die Kunden wollen. Das ist Thomas Hummels tägliche Aufgabe, seitdem er 2005 den Markt auf der Gänsheide übernommen hat.
Immer wieder passt er das Sortiment an die Bedürfnisse der Kundschaft an, die etwa zur Hälfte aus Gänsheide-Bewohnern besteht und zur anderen Hälfte aus Menschen, die im Quartier arbeiten. Für die Berufstätigen gibt es an der Bedientheke Salat und warme Snacks, die man am runden Tisch in der Getränkeecke verspeisen oder mitnehmen kann.
Die Bedientheke hat aber noch mehr zu bieten, so zum Beispiel Bio-Brot aus der Eselsmühle. Die Backwaren aus dem Holzofen, teilweise mit alten Getreidesorten hergestellt, „kommen sehr gut an“, sagt der Chef. Zusätzlich wird Hummel von der Bäckerei Lang beliefert und bäckt vor Ort Brötchen fertig.
Gefragt sind auch die Wurstwaren der vielfach ausgezeichneten Metzgerei Schäfer im Remstal, ergänzt durch eine kleine Auswahl Frischfleisch und ein umfangreiches Käseangebot. Darüber hinaus können die Kunden das gewünschte Fleisch bestellen.
Lokale und regionale Besonderheiten sind Honig vom Imker Mörk aus dem Glemstal, langzeitgerösteter Kaffee vom Genießershop Delisophie in Aichtal und einige Weine, die man nicht überall bekommt. So kauft Hummel in Rohracker ein, wo junge Winzer mit kreativen Ideen die Steillagen bewirtschaften. „Die machen richtig gute Sachen, da gibt es außer mir nur acht Verkaufsstellen“, sagt er.
Sein Trockensortiment und die Molkereiprodukte bekommt er geliefert, Obst und Gemüse holt er jeden Morgen auf dem Großmarkt. Quer durchs Sortiment, ob frisch oder trocken, bietet Hummel auch Bio-Produkte an. Sonderwünsche von Kunden erfüllt er gerne, so lange der Aufwand im Rahmen bleibt: „Wir versuchen es möglich zu machen, Dinge zu besorgen.“ Das ist manchmal ein Spagat, denn verzetteln darf man sich nicht – die Gewinnspanne wird ohnehin immer kleiner. Der Jahresumsatz sei zwar stabil, berichtet der Chef, aber die Kosten steigen stetig: „Allein was die Energiekosten fressen, das gibt es gar nicht.“ Dass Geschäfte oder Betriebe im Umfeld schließen oder umziehen, macht es nicht einfacher.
Der Gänsheidemarkt hat drei eigene Parkplätze hinter dem Haus. Als besonderen Service bietet er Hauslieferungen für ältere Kunden an. Drei Mal die Woche wird die telefonisch bestellte Ware ausgefahren und in die Wohnung gebracht. Sehr persönlich geht es aber auch im Markt selbst zu. Hummel und seine fünf Mitarbeiterinnen kennen einen Großteil der Kundinnen und Kunden und nehmen sich Zeit für ein Schwätzchen. Geöffnet ist von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, Mittagspause von 13 bis 14.30 Uhr. Mittwochs und samstags schließt der Markt schon um 13 Uhr. aia
Obst und Gemüse holt der Chef täglich im Großmarkt. Foto: aia