Wettbewerb Schmalzmarkt und Gablenberger Hauptstraße
Zur Präsentation der Wettbewerbsergebnisse für Gablenberger Hauptstraße und Schmalzmarkt kamen viele Anwohner ins Gemeindezentrum bei der Petruskirche. Das spiegle die große Betroffenheit wider, sagte Martin Holch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Deutlich wurde an dem Abend auch, dass noch viel Diskussionsbedarf besteht. So hinterfragte Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier eine ganze Reihe von Punkten im Siegerentwurf und auch Anwohner trugen Befürchtungen vor. Einen Schmalzmarkt der weiter wirkt als jetzt und sich optisch über die Straße bis zum Alten Schulhaus erstreckt, haben die erstplatzierten Planer Jörg Esefeld und Heinz Nagler vom Büro Scala Architekten und Stadtplaner in Zusammenarbeit mit W + p Landschaftsarchitekten und dem Büro Tögelplan entworfen. Der Bereich bei MUSE-O soll insgesamt offener werden: So fällt dem Entwurf zufolge die kleine Grenzmauer am Schmalzmarkt weg, ebenso soll das Buswartehäuschen auf Seiten der Alten Schule weichen und sich stattdessen der Zugang zum Hof von MUSE-O öffnen.
Der Lichterteppich über Platz und Straße mache den Entwurf „einzigartig“, sagte Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier. Den Verzicht auf den kleinen, künstlichen Bachlauf am Rand des Schmalzmarktes bedauerte sie dagegen. Zudem bat sie darum, den „Volksbrunnen“, der im Entwurf fehlt, an passender Stelle wieder aufzustellen. Und die kleine Mauer bilde heute eine durchaus sinnvolle Barriere gegenüber der Straße, vor allem für spielende Kinder. Weitere Anmerkungen bezogen sich auf den vorgesehenen Pflasterbelag, der den Geräuschpegel heben könnte.
Und auch Parkplätze waren ein Thema: Man habe die Vision, den Wein- und Obstbau in den Stadtteil zurückzuholen, sagte ein Bürger, aber die Frage sei, wo die Bürger am Abend ihre Autos abstellen könnten. Ein anderer schlug vor, mit einem Kreisverkehr am Lindenplatz den Durchgangsverkehr zu vergraulen. „Der Verkehr hat nicht mehr die Nummer eins zu spielen, aber er muss mitspielen“, betonte Planer Esefeld. Seine Ankündigung, mit dem angedachten Parkdeck an der Gablenberger Schule abzuwarten, wie sich die Situation mit dem Parkraummanagement entwickele, dürfte aber einige im Publikum erschreckt haben. Zum Diskutieren war dieser Abend allerdings nicht gedacht, wie Moderatorin Lisa Küchel vom Stadtteilbüro Gablenberg 33 klarstellte. Diskutiert werden soll weiterhin in der entsprechenden Arbeitsgruppe der „Sozialen Stadt Gablenberg“, die offen für alle Interessierten ist.
Noch nicht geklärt ist auch die Frage, ob sich der aktuelle Entwurf mit den Erfordernissen des Busverkehrs deckt. Denn zugunsten eines erleichterten Einstiegs sollen eigentlich die Gehwege dort, wo der Bus hält, hochgesetzt werden - im Entwurf für den Schmalzmarktrücken sie aber im Gegenteil näher ans Straßenniveau. Die SSB sei aber bezüglich der Planungen im Gespräch mit der Stadt, bestätigte die Pressesprecherin des Verkehrsunternehmens SSB, Birgit Kiefer, auf unsere Anfrage. Tatsächlich müsse aus Sicht des Busverkehrs „da eine Bordsteinanhebung in gewisser Form gemacht werden“. Sie müsse sich aber nicht über die ganze Platzlänge erstrecken.
Moderatorin Lisa Küchel mit Anwohnern. Foto: aia